Es gibt ja zahlreiche Möglichkeiten sein Geld anzulegen. Bei der festen Anlage ist es für viele aber nicht ersichtlich, was sie konkret von dem angesparten Geld für einen Nutzen haben, denn sollte das Geld für einen selbst nicht mehr zur Verwendung kommen, sollten ja wenigstens die direkten Angehörigen etwas davon haben. Außerdem bekommt man für einen Sparvertrag keine Zuschüsse. So wurde es eine Zeit lang fast schon so etwas wie eine Mode, sein Geld in einer Risiko- oder Kapitallebensversicherung anzulegen.
Immer das gleiche Prinzip
Egal ob Riester-Rente, Bausparen oder Lebensversicherungen, all diese Anlageformen haben eins gemeinsam. Die eingezahlten Beträge, die man im Laufe seines Lebens im wahrsten Sinne des Wortes zur Bank trägt, werden durch Zuschüsse aus dem Staatssäckel aufgestockt. Je nach Höhe der Eigenleistung, können dabei schon stattliche Beträge zusammen kommen. Hat man Kinder, bekommt man meist noch pro Kind einen Extra-Zuschuss vom Staat. Der früher häufig laut gewordene Vorwurf, Sparformen wie Versicherungen seien zu unflexibel, kann heute nicht mehr im gleichen Maße gelten. Viele Anbieter lassen den Anlegern inzwischen gewisse Hintertürchen offen. So können die Beiträge aus einer Riester Rente vorzeitig zu einem Bauvorhaben los geeist werden oder eine Lebensversicherung lässt sich auch schon vor dem vereinbarten Datum, zumindest in Teilbeträgen auszahlen. Natürlich ist damit für die Banken die Geldeinlage ihrer Anleger weniger verlässlich und fest geworden, was im Umkehrschluss die Konditionen für den Anleger langfristig verschlechtern wird und auch schon verschlechtert hat.
Lieber doch auf das Sparbuch zurückgreifen?
Böse Zungen behaupten, Riester, Versicherungen und Co seien nur etwas für Leute, die keine Disziplin zum Sparen auf dem Sparbuch haben. Denn letztlich seien diese Anlageformen ein "Groschengrab". Schließlich bekäme man nicht das, was man eingezahlt hat in voller Höhe zurück, wann immer man das wolle. Die Zuzahlungen würden diesen Liquiditätsverlust nicht ausgleichen können und wären eher als Augenwischerei zu werten. Um diese Anlageformen als lohnend zu bezeichnen, müsste man sehr sehr lange leben und mit 19 Jahren damit beginnen, oder - bei der Lebensversicherung - früh sterben. Dann hätten wenigstens die Hinterbliebenen noch etwas davon. Letztlich ist das aber eine persönliche Entscheidung. Derjenige, dem diese Anlageform zusagt, kann zumindest keine Verluste machen und hat das Gefühl der Sicherheit, das ihm die Auszahlungen für die Zukunft bieten können. Um sich neben der gesetzlichen Rente privat zusätzlich abzusichern, ist das zumindest ein Anfang. Und auch die engsten Angehörigen sind damit ein Stück weit besser finanziell abgesichert, als wenn man keinerlei Vorsorge trifft. Für Alleinstehende lohnt sich die Lebensversicherung als Anlageform aber wohl eher nicht.