Schiffsfonds, die zur Gruppe der geschlossenen Fonds gehören, werden auch als Sachwertanlagen bezeichnet. Bei diesen Kapitalanlagen investieren die Anleger nämlich nicht in Wertpapiere, sondern direkt in das jeweilige Schiff, welches mit dem Kapital der Investoren gebaut oder erworben werden kann. Somit sind Anleger direkt an diesem Schiff beteiligt und profitieren von den hiermit erzielten Einnahmen. Sofern das Schiff jedoch nicht die prognostizierten Erträge erzielen kann oder wenn die Gesellschaft gar Insolvenz anmelden muss, besteht das Risiko einer Schiffsbeteiligung im Totalverlust der Anlage.
Da Schiffsfonds zu den geschlossenen Fonds gehören, ist der Erwerb eines Fondsanteils nur während der Zeichnungsfrist möglich. Die Kosten für die Zeichnung liegen in der Regel bei 5% Agio, die zuzüglich zum Investitionskapital eingebracht werden müssen. Ist die Zeichnungsfrist abgelaufen, kann der Kauf eines Fondsanteils nur noch über den Zweitmarkt erfolgen. Der Verkauf der Fondsanteile ist während der Laufzeit der Schiffsfonds nahezu ausgeschlossen, denn erst bei Liquidation des Fonds oder bei Verkauf des Schiffes werden die Einlagen an die Anleger zurückgezahlt. Sofern während der Laufzeit Kapitalbedarf besteht, ist der Verkauf der Fondsanteile wiederum nur über den Zweitmarkt möglich, wobei das Risiko hoher Verluste besteht. Nur dann, wenn der Schiffsfonds seine prognostizierten Erträge erzielen konnte, ist beim vorzeitigen Verkauf ein realistischer Wert zu erzielen.
Im Bereich der Schiffsbeteiligungen haben Anleger die Möglichkeit, sowohl in Kreuzfahrtschiffe wie auch in Tanker oder Containerschiffe zu investieren. Wichtig ist dabei, die Prognosen dieser einzelnen Schiffe zu betrachten. So konnten Containerschiffe in der Vergangenheit hohe Erträge erzielen, denn aufgrund des weltweiten Wirtschaftswachstums wurden immer neue Schiffe für den Transport der in Asien oder Übersee produzierten Waren nach Europa benötigt. Doch auch der Markt für Kreuzfahrtschiffe wird immer interessanter, denn immer mehr Urlauber nutzen diese Form des Reisens.
Der Ertrag der Schiffsbeteiligung resultiert in erster Linie aus den Chartereinnahmen, die aus den mit Reedereien geschlossenen Charterverträgen resultieren. Um das Risiko eines Schiffsfonds zu begrenzen, sollten Anleger vor der Zeichnung des Fonds das Verkaufsprospekt studieren, um Hinweise auf den Chartervertrag zu erhalten. Wichtig ist dabei, dass das Charterunternehmen bonitätsstark ist und der Vertrag langfristig vereinbart wurde. So können Anleger dauerhafte Erträge generieren, die zudem nahezu steuerfrei ausgezahlt werden.
Die fast vollständige Steuerfreiheit der Erträge von Schiffsbeteiligungen geht auf die Verwendung der Tonnagesteuer zurück. Dabei wird der Gewinn eines Schiffes lediglich pauschal berechnet, wodurch der steuerpflichtige Gewinn bei nur 0,1-0,4% der tatsächlichen Erträge liegt. Vor allem für Anleger, die eine alternative Kapitalanlage suchen, die zudem Steuervorteile erzielen kann, sind Schiffsbeteiligungen eine gute Wahl.